CD
T E S T
ANLAGEN
I
Klassische Moderne
Die 300er-Geräte des HiFi- und Instrumentebauers Yamaha haben das
Gesicht von Klassikern, beinhalten aber aktuellste Technik
M
it seinem Einsteiger-Set ergänzt
der japanische Hersteller, der
neben Motorrädern, HiFi- und
AV-Komponenten auch der Welt größ-
ter Hersteller von Musikinstrumenten ist,
sein mit den 1000er- und 2000er-Linien
begonnenes Comeback-Portfolio.
Comeback deshalb, weil Yamaha das
Zweikanal-Segment - wie übrigens an-
dere Japaner auch - über Jahre etwas hat-
te schleifen lassen, um sich stärker dem
vermeintlich boomenden A/V-Bereich
widmen zu können. Seit der anspruchs-
volle Stereo-Sektor wieder zulegt und
sich
Spezialisten
hier
empfindliche
Marktanteile erkämpfen konnten, sind
auch die japanischen Mitbewerber wie-
der emsig.
Entwicklungsphilosophie
Sind die Topkomponenten ganz zweifel-
los absolute Neuentwicklungen, so haben
wir bei den kleineren Geräten eher den
Eindruck einer Überarbeitung von Be-
währtem im neuen Kleid sowie
Anleihen aus dem A/V-Seg-
ment - das muss aber keines-
wegs als Kritik ausgelegt, son-
dern eher clever genannt wer-
den.
Die Ausstattung der mit 270
für den Player und 320 für den
Amp veranschlagten Euro mit
Abstand günstigsten Testteil-
nehmer sorgt schon für einige Verblüf-
fung. Immerhin hat der Yamaha-Player
eine iPod-kompatible USB-Buchse auf
der Front, spielt auch MP3/WMA-Datei-
en, und der beeindruckend aussehende,
zudem neun Kilogramm schwere Voll-
verstärker lässt gar - aus dem Stegreif als
Einziger im Testfeld - den Anschluss ei-
nes Plattenspielers zu.
Er hat außerdem yamahatypisch eine
variable Loudness zu bieten, die der Emp-
findlichkeit des menschlichen Hörver-
mögens angepasst auch bei geringeren
Lautstärken
zu
einem
vollmundigen
Klangbild verhilft. Die Gehäusefronten
wie auch die Knöpfe sind keineswegs aus
Kunststoff, sondern aus Aluminium.
Am Voll verstärker fällt darüber hinaus
der rückseitige Anschluss des von den
A/V-Receivern bekannten iPod-Docks
ins Auge. Den haben weder die älteren
noch die großen Modelle des Herstellers
- und die Konkurrenz auch nicht. Von
der Feature-Liste und dem günstigen
Preis abgesehen ist der Yamaha auch der
Kraftmeier im Testfeld, der mit zweimal
knapp 100 Watt die mächtigsten Impuls-
reserven in die Lautsprecher treiben
kann. Auf der Rückseite des Verstärkers
finden wir eine Buchse vor, die sich mit
einem aktiven Subwoofer verbinden lässt.
Das dürfte ein willkommenes Erbgut der
A/V-Receiver aus gleichem Hause sein.
Energiesparend schaltet der
Verstärker sich bei mehreren
Stunden Inaktivität ab, wenn
man das mit dem rückseiti-
gen Schalter „Power Ma-
nagement“
wünscht.
Das
halten wir für eine ziemlich
gute Idee, besser jedenfalls
als manch andere, die gera-
de in Brüssel umhergeistert.
Eine Impedanzanpassung an hierzulan-
de gängige 4- oder in den USA und Japan
üblichere 8-Ohm-Boxen ist schaltbar.
STICHWORT
A/V;
Abkürzung für Au-
dio/Video, hier
synonym für mchrka
nalige Heimkinoge-
räte wie entspre-
chende Receiver,
DVD/Blu-ray-Player
verwendet.
Oer Yamaha-Vollverstärker bietet diskret aufgebaute Verstärkerstufen, ein
üppiges lineares Netzteil und Anschlussmöglichkeiten satt. Dazu gehören ein
Subwooferausgang, iPod-Dock-Anschluss, Plattenspielereingänge (Phono-
MM) sowie zwei Paar Lautsprecherterminals. Für Letztere kann eine Impedan-
zeinstellung vorgewählt werden, etwa um die Wärmeentwicklung zu begrenzen
26 STEREO 3/2012
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